Pneumologische Frührehabilitation


Kontakt:
Frau Oberärztin Ina Schindler
FÄ für Innere Medizin und Pneumologie
Tel.: +49 3523 65 - 216


Was ist pneumologische Frührehabilitation?

Häufig bestehen bei Patientinnen/-en mit schweren Akuterkrankungen der Lunge, Verschlimmerung chronischer Erkrankungen, nach langen Aufenthalten auf der Intensivstation oder nach Operationen am Brustkorb und den Atemorganen noch schwerwiegende Funktionseinschränkungen, die mit einer Immobilität, fehlenden oder eingeschränkten Selbsthilfefähigkeiten und psychischen Belastung einhergehen.

Einfache Dinge des täglichen Lebens wie Waschen, Essen, Aufstehen oder Gehen können nicht mehr eigenständig durchgeführt werden. Durch Luftnot, hohem Sauerstoffbedarf, Schmerzen und Schwäche der Muskulatur, fallen bereits kleine Bewegungen, das Sprechen oder Schlucken und körperliche Belastungen schwer und es fehlen Kraft und Ausdauer für eine weiterführende Rehabilitationsmaßnahme, eine Entlassung in die Häuslichkeit ist nur mit hohem pflegerischen Aufwand zu realisieren.

Hier setzt die pneumologische Frührehabilitation an. Diese sollte frühzeitig eingeleitet werden, um die Erfolgsaussichten zu steigern. Deshalb beginnt sie bei uns zum Teil schon auf der Intensivstation und wird auf der pneumologisch-internistischen oder thoraxchirurgischen Station fortgesetzt.

Ziel ist die Wiedererlangung der verlorengegangenen Basisfähigkeiten und das Erreichen einer ausreichenden Belastbarkeit für eine weiter-führende Rehabilitationsmaßnahme.

Frührehabilitation ist Teamarbeit

Nach Aufnahme in das Programm der pneumologischen Frühreha beginnt unser fachübergreifend arbeitendes Team nach Erhebung der speziellen Assessments mit den medizinischen und weiteren individuell abgestimmten Therapiemaßnahmen. Sie umfassen neben der medizinischen Betreuung, den Bereich der aktivierend-therapeutischen Pflege, Atemtherapie, Kraft-und Ausdauertraining, Sekretolyse, Sekret-drainage, Förderung der Feinmotorik und Körperwahrnehmung, Selbständigkeitstraining, Schluck- und Sprachübungen, psychologische Unterstützung und Hilfsmittelschulungen. In wöchentlichen Team-sitzungen werden die Maßnahmen in Hinblick auf das Gesamt- und Wochenziel an den individuellen Behandlungsverlauf angepasst.

Die Dauer der Frührehabilitation ist abhängig vom individuellen Behandlungserfolg und den Fortschritten im Bereich der Selbsthilfe-fähigkeit. Sie kann sich auch mehrere Wochen erstrecken. Zum Abschluss der Maßnahme erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst und den Angehörigen über das Entlassungsmanagement die Überleitung in die häusliche Versorgung oder weiterführende Rehabilitationsmaßnahme.

Unser Behandlungsteam:

Unser multiprofessionelles Team verfolgt mit Ihnen als Patient/-in gemeinsam das Ziel, Sie so schnell wie möglich in das normale Alltagsleben zurückzuführen bzw. fit für die weiterführende Rehabilitationsmaßnahme zu machen.  Unsere Behandlungen erfolgen als Einzeltherapie und bei ausreichender Belastbarkeit auch in Gruppen. Zur psychischen Stabilisierung führen unsere Psychologinnen Gespräche mit Ihnen und bei Wunsch auch mit den Angehörigen.

Zu unserem Team gehören:

  • Fachärzte/-innen
  • Pflegepersonal
  • Physiotherapeuten/-innen
  • Ergotherapeuten/-innen
  • Logopäden/-innen
  • Psychologen/-innen
  • Sozialdienstmitarbeiter/-innen
  • Atmungstherapeuten/-innen

Information

Patientinnen/-en können zu uns verlegt oder durch Einweisung vom Haus- oder Facharzt aufgenommen werden, wenn zum Beispiel nach Langzeitbeatmung, nach schwerer Lungenentzündung oder Verschlimmerung der bekannten chronischen Lungenerkrankung starke Beeinträchtigungen bei der Selbstversorgung bestehen und noch keine Rehafähigkeit für eine weiterführende Rehamaßnahme gegeben ist. Ein Rehabilitationsantrag bei der Krankenkasse ist nicht erforderlich, da es sich um eine Krankenhausbehandlung handelt.

Wenn Sie weitere Informationen benötigen oder Fragen haben, sind wir gerne für Sie da.