Bolivien Tagebuch Teil 3: Alle Hände voll zu tun


Alle Hände voll zu tun Narkosegerät Morgens in Santa Cruz Erstaunlich - Baugerüst aus Baumstämmen vitaminreiche Stärkung Lampenfieber - Chefdirigent des Orchester Symphonica Juvenil

Liebe Leserinnen und Leser,

im Rehazentrum Cerniquem in Santa Cruz sind wir mittlerweile gut eingespielt. Fast könnte man sagen „die Routine läuft“. Bis zum Schluss unseres INTERPLAST Aufenthaltes gibt es jedoch noch alle Hände voll zu tun. Auch der letzte große OP Tag muss noch gut organisiert und durchgeführt werden. Unsere Patienten haben vollstes Vertrauen zu uns und dem medizinischen Team vor Ort. Wenn ich auf die vergangenen ereignisreichen Tage im Rehazentrum zurückschaue, so kann ich staunen. Wir haben sage und schreibe über 100 Patienten medizinisch versorgt! Diese Zahl ist kaum vorstellbar, wenn man bedenkt, dass dies üblicherweise eine Behandlungszahl für mehrere Monate ist. Zeitmanagement, Teamgeist und Improvisationsvermögen waren allzeit gefragt. Und wenn im OP mal die Lampe defekt ist, so legt man als Mediziner einfach selbst die „Handwerkerhand“ an. In jedem Falle bin ich froh, einen so tollen Gastgeber wie Boris Vasquez und seine Frau an meiner Seite zu haben. Die Feierabendzeit, die uns noch bleibt, genießen wir bei einem Konzert, des Orchester Symphonica Juvenil Santa Cruz, das eigens von meinem Gastgeber Boris dirigiert wird. Die 10 bis 18jährigen jungen Musikerinnen und Musiker üben zweimal pro Woche, um uns diese beeindruckende musikalische Leistung darbieten zu können.

Bolivien ist ein Land mit vielen Facetten und Kontrasten: Wunderschöne Musik, Kultur und Lebenslust auf der einen, aber Armut und medizinischer Notstand auf der anderen Seite. Das regt zum Nachdenken an…

 

Ich grüße Sie aus der Sonne Boliviens und verabschiede mich bis in Kürze!

 

Ihr Jens Kraßler