Insektengiftallergie


Insektengiftallergie

Patienten mit Insektengiftallergie haben das Risiko, bei einem erneuten Insektenstich mit einer allgemeinen Reaktion, die im schlimmsten Fall zu einem allergischen Schockzustand führen kann, zu reagieren. Wenn nach einem vorherigen Insektenstich eine Reaktion des ganzen Körpers (Nesselsucht, Schwindel, Gesichtsschwellung, Übelkeit, Kreislaufkollaps) entsteht und im Hauttest oder in Laboruntersuchungen spezifische Antikörper gegenüber Insektengift nachweisbar sind, muss eine Hyposensibilisierungsbehandlung (Gewöhnungsbehandlung) durchgeführt werden. Dabei wird das jeweilige Insektengift mit anfangs 10.000fach niedriger Konzentration als ein Insektenstich unter die Haut gespritzt. Während eines 4-5tägigen stationären Aufenthaltes wird die Dosis langsam gesteigert, so dass letztendlich die Giftmenge von etwa 2 Wespenstichen vertragen wird. Bereits nach dieser sogenannten Schnellhyposensibilisierung sind etwa 90 % der Patienten vor schweren Allgemeinreaktionen nach Insektenstich geschützt. Zur Erhaltungstherapie muss in 4-6 wöchigem Abstand über insgesamt 3-5 Jahre die Behandlung dann beim ambulanten Allergologen fortgesetzt werden. Unabhängig von der Hyposensibilisierungsbehandlung ist es sinnvoll, sich weitestgehend vor einem neuen Stich zu schützen.

Falls es zu einem erneuten Stich kommt, ist es wichtig, dass die Betroffenen Ruhe bewahren und die Umgebung über einen sich eventuell entwickelnden Notfall informieren. Falls der Stachel des Insektes in der Haut verblieben ist, sollte er rasch seitlich weggekratzt werden. Beim Herausziehen des Stachels mit einer Pinzette besteht die Gefahr, dass weiteres Gift aus dem Stachel am befindlichen Giftsack in die Haut gedrückt wird. Sofort nach dem Insektenstich sollte der/die Insektenallergiker/in die Medikamente des Notfallbesteckes einnehmen. Nachfolgend sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.