Pneumonie - entzündliche Erkrankung der Lunge


Lungenentzündung

Lungenentzündungen gehören zu den häufigsten Infektionserkrankungen des Menschen. Unterteilt werden sie in ambulant-erworbene Pneumonie, in die im Krankenhaus erworbene Pneumonien sowie in Pneumonien beim abwehrgeschwächten Patienten.

Die ambulant erworbene Pneumonie weist eine Letalität von ca. 1% auf, wobei die Erkrankung bei Patienten, die im Krankenhaus mit einer mittel- oder schweren Pneumonie behandelt werden müssen, in ca. 14% zum Tod führt. Betroffen sind vorwiegend ältere Patienten mit Grunderkrankungen, aber auch bei jüngeren Personen ohne Komorbiditäten können sehr schwere, intensivpflichtige Infektionen der Lunge auftreten.

Haupterreger sind Pneumokokken, die ubiquitär bei Menschen vorkommen und je nach Virulenz, Erregerkonzentration und Abwehrlage des Patienten zu einer Infektionskrankheit führen können. Weitere Erreger sind u. a. Legionellen (Infektion durch kontaminiertes Wasser in Wasserbaufbereitungsanlagen, u. a. in Hotels), Mykoplasmen oder in den Wintermonaten Influenzaviren (Grippe).

Entscheidend für die Prognose der Patienten sind die rasche Diagnosestellung und der umgehende Beginn einer kalkulierten Antibiotikatherapie. Wichtige präventive Maßnahmen ist die Impfung gegen Grippe und gegen Pneumokokken.

Aufgrund der Bedeutung von Pneumonien beteiligen sich alle Krankenhäuser in Deutschland nach §137 SGB V an der externen Qualitätssicherung ambulant erworbene Pneumonie. Einzelheiten zu den Leistungszahlen am Fachkrankenhaus Coswig sind aus dem Qualitätsreport des Krankenhauses und aus den Veröffentlichungen der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung und den Folgeeinrichtungen zu entnehmen.

Im Krankenhaus erworbene Pneumonien stellen eine schwere Komplikation bei intubierten Patienten auf der Intensivstation dar, können aber auch bei nicht intubierten Patienten, besonders nach Eingriffen im Hals-Nasen-Bereich, mit lokal liegenden Fremdkörpern und vor allen Dingen bei Patienten nach Schlaganfall durch Überschlucken (Aspiration) auftreten. Jede nosokomiale Pneumonie verlängert den Krankenhausaufenthalt um ca. 10 bis 14 Tage und erhöht die Krankenhausletalität.

Das Auftreten einer intubations-assoziierten Pneumonie auf der Intensivstation erfordert eine sofortige Diagnostik und die Einleitung einer kalkulierten Antibiotikatherapie, die leitliniengerecht durchgeführt werden sollte. Vom Robert-Koch-Institut liegen Empfehlungen vor, wie auf einer Intensivstation eine Beatmungspneumonie verhindert werden kann.

Im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Pneumonieformen werden Pneumonien bei abwehrgeschwächten Patienten durch ein sehr viel breiteres Erregerspektrum hervorgerufen. Zu berücksichtigen sind neben den Bakterien, Viren und Pilze, in seltenen Fällen auch Parasiten. Das Erregerspektrum hängt entscheidend von der zu Grunde liegenden Immunsuppression ab, das heißt, welcher Teil der Abwehrsystems (angeborenen oder erworbene Immunität, T- oder B-Zell-Defekt, Fehlen der neutrophilen Granzulozyten) eines Menschen bevorzugt kompromittiert ist. Die Letalität ist hoch und das komplexe Management dieser Infektionen erfordert eine hohe Kompetenz sowohl in der Behandlung der immunsupprimierenden Grunderkrankung als auch der Infektionskrankheit selbst.