Pneumologische Frührehabilitation unter voller Auslastung


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Als Spezialklinik für Lungenerkrankungen betreibt das Fachkrankenhaus Coswig seit dem vierten Quartal vergangenen Jahres eine pneumologische Frührehabilitation. Im Rahmen dieses Leistungsangebotes werden betroffene PatientInnen, die mit schwerer Lungenerkrankung und starker Beeinträchtigung der Selbstversorgung im Haus akutstationär versorgt werden, zum Teil schon auf der Intensivstation und weiterführend auf der pneumologisch-internistischen oder thoraxchirurgischen Station durch rehabilitative Maßnahmen für einen anschließenden klassischen Rehabilitationsaufenthalt vorbereitet.

Einfache Dinge des täglichen Lebens wie Waschen, Essen, Aufstehen oder Gehen können vom Patienten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden. Durch Luftnot, hohen Sauerstoffbedarf, Schmerzen und Schwäche der Muskulatur fallen bereits kleine Bewegungen, das Sprechen oder Schlucken und körperliche Belastungen schwer und es fehlen Kraft und Ausdauer für eine weiterführende Rehabilitationsmaßnahme. Auch eine Entlassung in die Häuslichkeit ist nur mit hohem pflegerischen Aufwand zu realisieren.

An dieser Stelle setzt die pneumologische Frührehabilitation an. Die üblichen alltäglichen Tätigkeiten werden hier wieder antrainiert - durch Unterstützung des multiprofessionellen Teams, bestehend aus ÄrztInnen, Pflegepersonal, Physio- und ErgotherapeutInnen, LogopädInnen, PsychologInnen, SozialdienstmitarbeiterInnen und AtmungstherapeutInnen.

Die Dauer einer solchen Frührehabilitation ist abhängig vom individuellen Behandlungserfolg und den Fortschritten im Bereich der Selbsthilfefähigkeit. Sie kann sich auch mehrere Wochen erstrecken. Zum Abschluss der Maßnahme erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst und den Angehörigen über das Entlassungsmanagement die Überleitung in die häusliche Versorgung oder weiterführende Rehabilitationsmaßnahme.

Mit der pneumologischen Frührehabilitation schließen Chefarzt Prof. Dr. med. Dirk Koschel zusammen mit Oberärztin Ina Schindler und Team die seit Langem kritisierte „Lücke“ im Behandlungspfad von PatientInnen zwischen pneumologischer Akut- und Rehabilitations-Behandlung.

Mitte Februar berichtete die Sächsische Zeitung dazu bereits in einem großen Artikel über das um die Pneumologische Frührehabilitation  erweiterte Leistungsspektrum im Fachkrankenhauses Coswig (zum SZ Artikel).

Nunmehr sind einige Wochen und Monate vergangen. Die Nachfrage ist und bleibt nach wie vor sehr hoch – die zur Verfügung stehenden Frühreha-Plätze sind zu 100 Prozent belegt. Dieser Umstand zeigt auf, wie dankbar dieses neuartige Leistungsangebot auch von umliegenden Zuweisern des Fachkrankenhauses angenommen wird.

Oberärztin Ina Schindler äußert sich zufrieden: „Dank des sehr großen Engagements des gesamten Frührehateams haben wir es in kurzer Zeit gemeinsam geschafft, ein auf die PatientInnen mit schweren Verläufen von Lungenerkrankungen abgestimmtes Behandlungskonzept zu entwerfen und umzusetzen. Unsere PatientInnen profitieren sehr davon und sind oft schon nach zwei bis drei Wochen wieder in der Lage, ohne größeren Pflegeaufwand bzw. rehafähig entlassen werden zu können.  Gerade in den letzten Monaten war aufgrund der vielen schweren Verläufe von Covid19-Pneumonien die Nachfrage sehr groß. Seit Oktober 2020 haben wir über 100 frührehabilitative Komplexbehandlungen durchgeführt.“ 

 

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