Innere Medizin | Schlaflabor


Oberarzt Dr. med. J. Holfert Kontakt:
Herr Oberarzt Dr. med. J. Holfert
Telefon: +49 3523 65 - 217
(08:00 bis 13:00 Uhr)
E-Mail:


Auf den folgenden Seiten erfahren Sie unter Schlaflabor, wo Sie uns finden, wir informieren über Aktuelles und Sie lernen unser Team kennen.

Leistungsspektrum im stationären Schlaflabor:

  • 8 Polysomnographiemessplätze
  • Multipler Schlaflatenztest (MSLT), Multipler Wachbleibetest (MWT)
  • Vigilanztestung
  • Einleitung von CPAP- und Bilevel-Maskentherapie bei schlafbezogenen Atmungsstörungen

Informationen zur der Inspire Therapie mit dem Zungenschrittmacher (klinisch erprobte Behandlungsmethode der obstruktiven Schlafapnoe) finden Sie hier.

Schlafendoskopie zur Beratung für Protrusionsschienen und Zungenschrittmachersysteme (weiterführende Informationen zum Zungenschrittmacher finden Sie unter: https://www.inspiresleep.de/zungenschrittmacher

Kooperationen:


In unserem Schlaflabor werden Patienten mit folgenden Erkrankungen behandelt:
- Schlafbezogenen Atemstörungen
- Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie)
Mit Beschwerden wie Bluthochdruck, Übergewicht, Herzerkrankungen und Tagesmüdigkeit sollten Sie sich beim Hausarzt zur weiteren Abklärung vorstellen.

Dieser wird Sie bei Verdacht auf eine schlafbezogene Atemstörung zu einem Facharzt für Lungenheilkunde oder HNO überweisen. Dort wird eine Polygraphie (kleine Schlafmessung bei Ihnen zu Hause) veranlasst.

Wenn die ambulante Polygrafie einen auffälligen Befund erbracht hat, wird Ihr Arzt Sie an unser Schlaflabor überweisen. Je nach Dringlichkeit des Befundes werden Sie per Post zur stationären Therapie einbestellt.
Die Aufnahmen im Schlaflabor erfolgen ab 16:00 Uhr des Aufnahmetages.
Sie werden zunächst vom Arzt zu Ihren Beschwerden befragt.
Ab 19:00 Uhr beginnt die Vorbereitung für die Nacht. Hierfür werden mehrere Messaufnehmer an Ihren Körper angebracht, um die Atmung, den Sauerstoffgehalt des Blutes, die Herzfrequenz, die Muskelaktivität im Schlaf sowie die Hirnströme zur Erfassung der Schlafstadien messen zu können. Am nächsten Tag erfolgt am Vormittag die Auswertung der Nacht durch die MTA und dem Schlafmediziner. Sie werden dann über den Befund informiert.
Sollten bei Ihnen schlafbezogene Atemstörungen festgestellt werden, erfolgt unter Umständen bereits in den nächsten Nächten die Einstellung auf eine nächtliche Überdruck-Therapie oder aber Lage-Therapie (Meiden der Rückenlage). Gegebenenfalls kann es in Abhängigkeit vom Befund auch erforderlich sein, am Tage schlafmedizinische Untersuchungen z.B. einen multiplen Wachbleibe-Test (MWT) oder multiplen Schlaflatenz-Test (MSLT) durchzuführen.
Zusätzlich verfügt unser Schlaflabor über die Möglichkeit Vigilanz-messungen aus dem Wiener-Test-System durchzuführen.
Die Dauer des Aufenthaltes im Schlaflabor richtet sich nach Ihrem Befund. Meist müssen 1 bis 2 Diagnostiknächte durchgeführt werden, an diese schließen sich unter Umständen 2 bis 3 Therapienächte an. Es kann aber auch möglich sein, dass Sie bereits nach 2 Nächten mit einer Therapie entlassen werden können.

Das Schlaf-Apnoe-Syndrom entsteht durch nächtliche Atempausen, wobei eine Verengung im Rachenbereich auftritt, die einen Sauerstoffabfall im Blut zur Folge hat. Durch diesen Verschluss im Rachenraum kommt es zu einer Apnoe (= Windstille), die der Patient nicht bemerkt. Allerdings hat der Abfall der Sauerstoffsättigung Folgen für das Herz-Kreislauf-System und sollte behandelt werden.

Je nach Schweregrad stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das klassische Schlaf-Apnoe-Syndrom wird mittels einer nasalen Überdrucktherapie behandelt. Dafür stehen Geräte und Maksensysteme zur Verfügung, die mittels Überdruck die Atemwege offen halten. Die am meisten eingesetzte Therapie ist die nCPAP-Therapie (nasal continuous positiv airway pressure). Sie führt fast immer zu einem guten Behandlungsergebnis beim Schlaf-Apnoe-Syndrom. Diese Therapie muss jede Nacht eingesetzt werden und besteht in der Regel lebenslang. Eine Behandlungsdauer von mindestens 4 Stunden pro Nacht muss erreicht werden, damit die Behandlung effektiv ist. Nur dann kommt es zu einem Rückgang der Tagesmüdigkeit und einer Normalverteilung der Schlafstadien. Eine Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und des Wohlbefindens sind zu erwarten.

Bei einem behandlungsbedürftigen Schlaf-Apnoe-Syndrom wird am Tag ein Maskentraining mit Ihnen durchgeführt und ein Gerät ausgewählt entsprechend Ihres Befundes und den Vorgaben der Krankenkasse.

In der weiteren Nacht wird der für Sie notwendige Beatmungsdruck bestimmt. Währenddessen werden auch wieder die entsprechenden Sonden und Elektroden angelegt, um den Schlaf gut zu überwachen.

Wird nach ein bis mehreren Nächten eine gute Einstellung des Beatmungsdruckes gefunden, erfolgt noch ein Gespräch mit dem Stationsarzt und eine Geräteeinweisung im Schlaflabor. Sie können im Laufe des Vormittags mit einem Entlassungsbericht und Ihrem Gerätezubehör (Die Kosten dafür übernimmt die Kasse) das Krankenhaus verlassen. Tritt lediglich Schnarchen auf, was bei einem großen Teil der Bevölkerung der Fall ist, können alternative Methoden wie Protrosions-Schiene oder Aufbiss-Schiene verwendet werden. Eine Notwendigkeit der Behandlung mit einer Schlafmaske ist bei reinem Schnarchen nicht gegeben.

Ein- und Durchschlafstörungen, die unter dem Begriff der Insomnie zusammengefasst werden, treten in ca. 10 % der westlichen Industrienationen auf. Chronische Insomnie führt zu einer reduzierten Lebensqualität mit Einschränkungen in der Kommunikation, zu erhöhter Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen und zu Stimmungsschwankungen.

Für die Insomnie gibt es viele Ursachen. Zum Einen können andere Erkrankungen den Patienten nicht schlafen lassen oder chronische Schmerzen zu einer Schlaflosigkeit führen. Viele persönliche Belastungssituationen wie Arbeitsstress können sich auswirken und chronisch werden. Koffeinhaltige Getränke, aber auch Alkohol, insbesondere kurz vor dem Schlafengehen können nächtliches Erwachen hervorrufen. Schlafmittel, die über eine längere Zeit eingenommen werden, verlieren ihre Wirkung und können den Schlaf verschlechtern. Berufstätige, die einer unregelmäßigen Arbeit mit Wechselschichten nachgehen, können von Ein- und Durchschlafstörungen betroffen sein.

Eine genaue Anamnese der Hintergründe ist erforderlich und entspannende Verfahren wie autogenes Training oder Feldenkrais sind sinnvoll. Medikamente können für kurze Zeit notwendig sein.

  • Einweisungsschein (vom Hausarzt oder Facharzt)
  • Ihre Versicherten(chip)karte
  • Medikamentenplan, ggf. Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen (bei selten verwendeten Medikamenten diese bitte vorher anfragen oder für den Zeitraum mitnehmen, da die Lieferzeiten unserer Apotheke ca. 2 Tage betragen)
  • Eventuell vorhandene Befunde von in den letzten 4 Monaten durchgeführten Untersuchungen (Röntgen, Ultraschall, Blutwerte, Lungenfunktionsuntersuchungen etc.)
  • Schlafkleidung, Bademantel, Badeschuhe, Shampoo, Dusch- und Waschzeug (aus hygienischen Gründen ist ein Schlaf mit freiem Oberkörper im Schlaflabor nicht gestattet)
  • Lektüre, Wecker, Kopfhörer (für gängiges Krankenhaus-TV-, Radio-System, wenn vorhanden), ggf. spezielles Kopfkissen.

Die Mitarbeiter des Schlaflabors Coswig sind stets bemüht, Ihnen bei der Lösung auftretender Probleme kurzfristig behilflich zu sein. Sie können sich Montag bis Freitag von 07:00 bis 12:30 Uhr bei uns telefonisch melden (03523/65-217).

Natürlich können Sie auch persönlich vorbeikommen. Wir bitten Sie jedoch um vorherigen Anruf, um Ihnen unnötige Wartezeiten zu ersparen. Sie können uns auch per Fax (03523/65-424) mit dem Vermerk: Schlaflabor und per E-Mail: erreichen.

Die folgenden Regeln wirken sich generell bei allen Schafstörungen positiv aus und verhelfen vielen Menschen zu einem besseren Schlaf:

  • Stehen Sie jeden Tag um dieselbe Zeit auf.
  • Machen Sie kein Nickerchen tagsüber (nur ein kleiner Mittagsschlaf von 10 min. stört den Schlafrhythmus nicht)
  • Gehen Sie nicht ins Bett, wenn Sie nicht müde sind.
  • Führen Sie regelmäßige Schlafrituale ein wie abendliches Baden, Bettlektüre oder ähnliches durch.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport. Vermeiden Sie jedoch körperliche Überanstrengung nach 18:00 Uhr. Wenn möglich, führen Sie die sportliche Aktivität morgens durch.
  • Vermeiden Sie unregelmäßige Aufstehzeiten und Schlafenszeiten. Auch am Wochenende sollte der Tagesrhythmus ähnlich dem Rhythmus während der Woche sein.
  • Nehmen Sie 4 - 6 Stunden vor dem Zubettgehen keine koffeinhaltigen Getränke oder Medikamente ein. Trinken Sie in den letzten Stunden vor dem Schlafen keinen Alkohol mehr. Alkohol hilft beim Einschlafen, stört aber das Durchschlafen.
  • Vermeiden Sie am Abend schwere Mahlzeiten.
  • Rauchen Sie nicht kurz vor dem Schlafen.
  • Vermeiden Sie Schlaftabletten – diese sollten immer nur für kurze Zeit oder im „Notfall“ eingenommen werden.

Allgemeine Maßnahmen:

  • Normalgewicht anstreben (oft kann bei Erreichen des Normalgewichtes keine Schlafapnoe mehr nachgewiesen werden und das Schlafprofil verbessert sich)
  • Ausreichend Schlaf und regelmäßiger Schlafrhythmus
  • Gute Belüftung der Nase, ggf. Vorstellung beim HNO-Arzt
  • Wenn möglich, Vermeiden der Rückenlage

Um die Müdigkeit am Tag zu erfassen, ist der Fragebogen zur Tagesschläfrigkeit (Epworth-Sleepiness–Scale) gut geeignet. Dieser fragt die Tagesmüdigkeit in verschiedenen Lebensbereichen ab. So sollte der Betroffene zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit des Einschlafens beim Fernsehen beurteilen. Dabei entspricht 1 Punkt der geringen Wahrscheinlichkeit beim Fernsehen einzuschlafen, 2 Punkte einer mittleren Wahrscheinlichkeit einzuschlafen und 3 Punkte einer hohen Wahrscheinlichkeit einzuschlafen.

Nach welchen Gesichtspunkten wird mein Beatmungsgerät ausgesucht?

Es gibt viele verschiedene Beatmungsgeräte mit verschiedenen Funktionen und verschiedenen Beatmungsmodi. Nach Feststellung Ihrer Erkrankung wird für Sie der jeweilige Beatmungstyp ausgesucht und es kann je nach Krankenkasse ein bestimmter Gerätetyp einer mit der Krankenkasse kooperierenden Firma verwendet werden.

Sollte es im Verlauf zu einer Veränderung ihrer Erkrankung kommen, kann ein Wechsel des Gerätes notwendig werden.

Soll ich die Beatmung pausieren, wenn ich wegen einer Erkältung keine Luft bekomme?

Sie sollten die Beatmungstherapie möglichst nicht unterbrechen und mit Nasenspray die Nase offen halten. Diese sollten jedoch nicht für eine längere Zeit angewendet werden. Bei weiteren Problemen mit der Nasenatmung sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen. Insbesondere bei schwerem Schlaf-Apnoe-Syndrom sollte eine Therapie nicht unterbrochen werden, da es sonst zu einer vermehrten Tagesmüdigkeit kommt und das Fahren von Fahrzeugen nur mit erhöhtem Unfallrisiko verbunden ist.

Probleme während der Beatmungstherapie?

Wenn Probleme mit der Beatmungstherapie auftreten, wenden Sie sich insbesondere zu Beginn dieser Behandlung an uns, um diese Probleme schnell zu beseitigen.

Wenn ich ein Beatmungsgerät habe, wird dies überprüft?

Die Nachkontrolle mit einem einfachen Beatmungsgerät (CPAP-Gerät) übernimmt der Lungenfacharzt oder der Hals–Nasen-Ohrenarzt, der die erste (kleine Schlafmessung) Polygraphie durchgeführt hat.

In der Regel wird er ca. eine Messung pro Jahr durchführen, um zu überprüfen, ob der Druck im Beatmungsgerät richtig eingestellt ist. Ist diese Messung auffällig, oder sind Sie wieder vermehrt müde, muss eine erneute Polysomnographie (große Schlafmessung) durchgeführt und der Druck neu angepasst werden (insbesondere bei Gewichtszunahme) oder nach anderen Ursachen der vermehrten Tagesmüdigkeit gesucht werden. Die technische Überprüfung des Gerätes erfolgt über die Medizintechnikfirma.

Welche Probleme kann es bei der Beatmungstherapie geben?

Meist wird die Beatmungstherapie gut vertragen. Manche Patienten klagen anfangs über Schlafstörungen wegen des etwas lauteren Luftstromes durch das Gerät. Durch den Luftstrom des Beatmungsgerätes können auch die Schleimhäute austrocknen und die Luft aus dem Gerät muss mit einem Befeuchter angefeuchtet werden. Bei hohen Beatmungsdrücken kann Luft in den Magen einströmen und es kann zu Aufstoßen kommen. Bei der Beatmungsmaske kann es auf der Nase oder im Wangenbereich zu Druckstellen kommen, so dass ein Wechsel der Beatmungsmaske notwendig wird. Sie sollten sich bei Problemen mit uns oder mit Ihrer zuständigen Firma in Verbindung setzen.

Was muss ich bei dem Beatmungsgerät warten?

Es sollte immer wieder der Luftfilter des Beatmungsgerätes ausgewechselt werden. Diese können mit einem Rezept verordnet werden und dieses Rezept wird von Ihnen an die Herstellerfirma bzw. ihre Servicefirma geschickt. Die Adresse findet sich auf den Gerätepapieren. Wenn es zu trockenen Schleimhäuten kommt und Sie noch keinen Befeuchter verwenden, können Sie sich einen Befeuchter vom Hals–Nasen–Ohrenarzt verordnen lassen. Die Maske können Sie sich auch 1x jährlich verordnen lassen.