Beatmungsentwöhnung – Weaning


Leitung
Herr Prof. Dr. med. D. Koschel
Chefarzt Innere Medizin / Pneumologie
Telefon: +49 3523 65 - 202
E-Mail:

Herr Dr. med. J. Kraßler
Chefarzt Anästhesiologie & Intensivtherapie
Ärztlicher Direktor
Telefon: +49 3523 65 - 355
E-Mail:

Kontakt
Herr Oberarzt Dr. med. M. Huhn
Herr Oberarzt J. Purschwitz

Herr P. Kaiser
Weaningkoordinator
Telefon: +49 3523 65 - 281
Telefax: +49 3523 65 - 276
E-Mail:

von Montag bis Sonntag jeweils 08:00 bis 16:00 Uhr


In manchen schweren akuten Erkrankungsfällen (z. B. Verkehrsunfall, Lungenentzündung, Herzversagen, Schlaganfall, etc.) ist zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Organfunktionen eine Behandlung der Betroffenen auf Intensivstation notwendig. Zur Etablierung von Organunterstützungssystemen werden die Patienten in eine künstliche Bewusstlosigkeit versetzt. Dabei muss zur Aufrechterhaltung der Atemfunktion eine maschinelle Atempumpe verwendet werden. Dies wird so lange durchgeführt bis sich die übrigen Organfunktionen erholt haben. In einigen Fällen können mehrere Wochen vergehen bis sich eine Stabilisierung eingestellt hat, so dass der Patient lange beatmet werden muss. Dabei muss dann registriert werden, dass der Patient nur noch eingeschränkt zur eigenen Atmung fähig ist.

Aufgabe einer Weaning-Station, wie sie am Fachkrankenhaus Coswig etabliert wurde, ist zu prüfen, ob und wie eine schrittweise Entwöhnung von der Beatmungsmaschine durchgeführt werden kann. Wenn Patienten von externen Kliniken dafür übernommen werden, müssen wesentliche Hauptorganfunktionen sorgfältig kontrolliert werden. Diese werden bewertet und unter Umständen optimiert. Dies ist Aufgabe eines interdisziplinären Teams von Klinikärzten und externen ärztlichen Fachkollegen. Sollte sich ergeben, dass der Patient als entwöhnungsfähig eingeschätzt wird, erfolgt ein schrittweiser Prozess der Beatmungsentwöhnung im besten Fall bis zur vollständigen Wiedererlangung der eigenen Atmung. Dieses Vorgehen erfolgt entsprechend den wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin aktuell in einer Leitlinie zur Beatmungsentwöhnung zusammenfasst.

Die Weaning-Station ist dabei verzahnt mit der Heimbeatmungsstation und Intensivstation der Klinik. Je nach Zustand des Patienten erfolgt eine schrittweise Deeskalation der Überwachung und externen Unterstützung. Dies wird erreicht durch schrittweises Wiedererlernen eigener Kompetenzen (Atmen, Sprechen, Essen, Laufen, etc.). Dafür muss tägliche Hilfestellung durch Pflegepersonal, Logopädie, Physiotherapie, Atemtherapeuten und auch durch Familienangehörige gegeben werden. Der Prozess ist mühsam, langwierig und nicht immer vollständig erfolgreich. Bisher hat sich dennoch jeder Entwöhnungsversuch gelohnt. Sollte eine Teilbeatmungsabhängigkeit bestehen bleiben, werden die außerklinischen Unterstützungsmöglichkeiten organisiert. Das Fachkrankenhaus Coswig beteiligt sich am Projekt Weaning Center des Institutes für Lungenforschung und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmung, um in einen klinischen und wissenschaftlich fundierten dialog mit den anderen Weaning-Zentren in Deutschland zu treten sowie ein Benchmarking durchzuführen, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung dieses Gebietes sicherzustellen.