Chronische respiratorische Insuffizienz / Atempumpeninsuffizienz


Chronische respiratorische Insuffizienz

Bei verschiedenen Atemwegs- oder Lungenerkrankungen (COPD, Lungenfibrose) kann es zu einem chronischen Sauerstoffmangel und ggf. infolge zu einem Anstieg des Kohlendioxids im Blut kommen. Liegt nur ein Sauerstoffmangel vor, so wird dies als respiratorische Insuffizienz (bzw. respiratorische Insuffizienz Typ I) bezeichnet, kommt es infolge auch zu einem Anstieg des Kohlendioxids als ventilatorische Insuffizienz (bzw. respiratorische Insuffizienz Typ II oder sekundäre Atempumpeninsuffizienz). Auch bestimmte neurologische Krankheitsbilder können zu einer primären Atempumpeninsuffizienz führen, d.h. es besteht keine eigentliche Erkrankung der Atemwege oder der Lunge (z.B. Muskeldystrophien, Motoneuronerkrankungen).

Bleibt es bei Atemwegs- oder Lungenerkrankungen bei einer chronisch respiratorischen Insuffizienz, muss geprüft werden, ob eine Sauerstofflangzeittherapie (LOT) auch für zu Hause indiziert ist. Bei bestimmten Krankheitsbildern kann eine Sauerstofflangzeittherapie lebensverlängernd wirken, bei anderen führt sie zu einer Verbesserung der Lebensqualität, indem z.B. Atemnot gelindert wird oder wieder eine Teilnahme am sozialen Leben möglich ist.

Kommt es zu einer Erhöhung des Kohlendioxydgehaltes im Blut im Vordergrund, muß geprüft werden, ob zur Entlastung der Atemmuskulatur eine Beatmungstherapie (i.d.R. nichtinvasiv über eine Maske) eingeleitet werden sollte. Dabei wird ein Beatmungsgerät so an die Erfordernisse des Patienten angepasst, dass die Atemmuskulatur während der Beatmung möglichst nicht beansprucht wird und sich erholen kann.

Bei Patienten mit einer sekundären Atempumpeninsuffizienz (v.a. infolge einer chronisch respiratorischen Insuffizienz bei Atemwegs- oder Lungenerkrankungen) erfolgt die Beatmungstherapie zusätzlich zu einer Sauerstofflangzeittherapie, bei primärer Atempumpeninsuffizienz (v.a. bei neuromuskulären Erkrankungen) meist ohne zusätzliche Sauerstofflangzeittherapie.