Asthma bronchiale


Asthma bronchiale Asthma bronchiale

Das Asthma bronchiale ist eine Erkrankung, die durch eine Entzündung der Bronchialschleimhaut charakterisiert ist. Es besteht eine Überempfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen unspezifischen Reizen, die zu einer anfallsartigen Verengung der Bronchien oder zu Reizhustenattacken bei Exposition gegenüber Gasen, Stäuben oder Rauch führt. Die Erkrankung kann allergische Ursachen haben, meist entwickelt sie sich dann aus einem Heuschnupfen heraus. Typisch sind dann anfallsartige Atemnotbeschwerden während der Blühperiode infolge der dann gegebenen Pollenexposition. Ganzjähriges allergisches Asthma bronchiale kann bei Sensibilisierung gegenüber Hausstaubmilben oder z. B. Katzenhaar entstehen. Für das infektbedingte Asthma bronchiale ist ein anhaltender Reizhusten nach banalem Infekt der oberen Luftwege typisch. Es entwickelt sich aus dieser Situation eine Überempfindlichkeit der Bronchien, die letztendlich zur Asthmamanifestation führt.

Je nach der Beschwerdeintensität und –dauer unterscheidet man einen kontrollierten, teilkontrollierten und unkontrollierten Zustand des Asthma bronchiale (Kontrollzustand). Dementsprechend richtet sich die Behandlung des Asthma bronchiale nach einem Stufenschema. Prinzipiell ist neben einer Kontrolle von Umweltreizen eine adäquate Patientenschulung notwendig. Medikamentös kann bei nur gelegentlichen Beschwerden eine bedarfsweise Inhalation mit kurzwirksamen bronchienerweiternden Medikamenten erfolgen. Bei persistierenden Beschwerden bilden inhalative Kortisonpräparate die weitere Grundlage, in Abhängigkeit des Schweregrades der Beschwerden ggf. dann in Kombination mit weiteren Medikamenten. Eine regelmäßige Anpassung der Medikation (Eskalation und Deeskalation) an den Kontrollzustand ist notwendig.

In unser Lungenzentrum kommen Asthma-Patienten entweder bei akuten schweren Verschlechterungen, bei dauerhaft schweren, therapierefraktären bzw. steroidresistenten Verläufen oder zu gezielten Fragestellungen.

Unsere Abteilung hat diesbezüglich insbesondere zwei Schwerpunkte:

  1. Patienten mit schwerem allergischem Asthma bronchiale
    Das Fachkrankenhaus Coswig ist Mitglied im Netzwerk SchweresAllergischesAsthma (SAA) und ist Teil des UniversitätsAllergieZentrum Dresden (UAC)
  2. Patienten mit Analgetika-Asthma-Syndrom
    Das Fachkrankenhaus Coswig ist national anerkanntes Zentrum zur Behandlung von Patienten mit einem Analgetika-Asthma-Syndrom und kooperiert hier eng mit der Universitäts-HNO-Klinik Dresden. Hier liegt auch ein wissenschaftlicher Schwerpunkt der Klinik. Bei dem Analgetika-Asthma-Syndrom handelt es sich um ein Krankheitsbild, bei dem Patienten über 1. ein (oftmals schweres) Asthma bronchiale, 2. rezidivierende Nasenpolypen mit fehlendem Geruchssinn und 3. einer Pseudoallergie auf bestimmte Schmerzmittel (vom „Aspirin“-Typ, wie ASS, Diclofenac, Ibuprofen etc.) klagen. Hier kann ggf. eine Behandlung durch eine adaptive Desaktivierung mit ASS zu einer deutlichen Beschwerdebesserung führen.

Auch muß bei Patienten mit einem schweren oder unkontrollierten Verlauf des Asthmas verschiedene andere Erkrankungen, die mit einem schwer verlaufenden Asthma bronchiale einhergehen, bedacht werden. So gibt es eine immunologische Entzündung der Blutgefäße, die mit einem oft schwer verlaufenden Asthma bronchiale einhergeht (Churg-Strauß-Syndrom) oder bestimmte allergische Reaktionen auf Schimmelpilze (allergische bronchopulmonale Aspergillose, ABPA), die eine besondere Behandlung erfordern. Weiterhin müssen Erkrankungen erkannt werden, die einem Asthma ähneln und anders behandelt werden müssen (Stimmbanddysfunktion, vocal cord dysfunction, VCD etc.).