Bolivien Tagebuch Teil 2: Umzug nach Cerniquem
Liebe Leserinnen und Leser,
ich melde mich mit Teil 2 meines Bolivien-Tagebuches aus dem Rehazentrum Cerniquem in Santa Cruz – etwa 20 Minuten vom Krankenhaus Prosalud, unserer ersten INTERPLAST-Station – bei Ihnen zurück. Nach zahlreichen Operationen, vielen weiteren medizinischen Behandlungen und Gesprächen mit all den dankbaren Patienten, die nach Prosalud gekommen waren, brach unser INTERPLAST Deutschland Team dort am vergangenen Wochenende „seine Zelte ab“ und widmete sich ab Montag einer ebenso großen Vielzahl an Patienten im Rehazentrum Cerniquem. Unser OP-Raum dort ist so eingerichtet, dass zwei Operationen gleichzeitig stattfinden können. Dies ist für Einige unter uns eine ganz neue Erfahrung. Andere hingegen – wie beispielsweise Facharztanwärterin Maria, die bereits zum zweiten Mal am INTERPLAST-Programm teilnimmt, kennen diesen besonderen Umstand bereits. Das Rehazentrum Cerniquem stößt mit seiner räumlichen Kapazität ohne Zweifel an seine Grenzen. Wir sind daher gezwungen, unsere Patienten in eigens dafür eingerichtete blaue Zelte unterzubringen. Wie gut haben wir es da eigentlich in Deutschland, wo Einzel- und Zweibettzimmer keine Seltenheit sind.
Trotz täglichem OP Pensum haben wir in Bolivien immer noch Zeit für abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten. So konnte ich bereits mein Tanzbein mit einer netten Dame vor rund 200 Leuten zur Schau stellen. Zudem trafen wir den noch amtierenden Bürgermeister des Ortes und seine Nachfolgerin in geselliger Runde. Die Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit der hier lebenden Menschen ist bewundernswert. Wir fühlen uns daher trotz des herausfordernden Arbeitsalltags hier sehr wohl. Ich sende viele Grüße und melde mich schon bald mit einem weiteren Kapitel aus meinem Bolivien-Tagebuch zurück.
Viele Grüße
Ihr Jens Kraßler
Fotos: Dr. med. Jens Kraßler
Bild 1: Das Rehazentrum Cerniquem
Bild 2: zwei OPs in einem Raum
Bild 3: OP Teammitglied Maria (2.v.r.): sie plant ihre Facharztausbildung in Deutschland
Bild 4: blaue Zelte zur Unterbringung der Patienten
Bild 5: meine Tanzpartnerin
Bild 6: gesellige Runde mit dem Bürgermeister und seiner Nachfolgerin
Bild 7: mein Gastgeber - gleichzeitig Direktor des Orcestra Synfonica Juvenil