Implementierung eines Patienten-Daten-Management-System (PDMS) auf einer Intensivtherapiestation


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Auf Intensivtherapiestationen werden Patienten nach Hochrisikoeingriffen überwacht bzw. Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen stabilisiert. Dabei müssen vom gesamten Behandlungsteam innerhalb kürzester Zeit umfassende Daten analysiert und zur Behandlung des Patienten integriert werden. Selbst für erfahrene Intensivmediziner sind die heute verfügbaren diagnostischen und therapeutischen Tools nur schwer überschaubar, so dass der Wunsch entstand,  mit Hilfe eines PDMS eine übersichtliche und fachspezifische Darstellung der Patientendaten zu erzielen.

Während auf der ITS das Krankenhausinformationssystem (KIS) nach wie vor den administrativen Aufenthalt unserer Patienten abbildet, sollte mit dem PDMS eine intensivmedizinisch situative und prognostische  Darstellung dieser hochspezialisierten Therapie gelingen.  Diesen Prozess zu 100% in hoher Qualität zu beenden, ist nach unserer Erfahrung nahezu unmöglich. Während die Auswahl  aus einem Angebot von über 50 am Markt etablierten Systemen irgendwann abgeschlossen ist, beginnt mit der Implementierung des Systems die eigentliche Arbeit. Hierbei ist die informationstechnische Einbindung von Geräten (Beatmungsgeräte, Monitore und Spritzenpumpen) noch eine überschaubare Angelegenheit. Letztendlich müssen aber auch alle anderen krankenhausspezifischen Systeme (Labor, Mikrobiologie, Radiologie, Apotheke usw.)eingebunden werden. Ist dies geschehen, muss der eigene intensivmedizinische Prozess überdacht und im PDMS integriert werden.  Gemeinsam mit dem gesamten  Behandlungsteam aus Pflege, Physiotherapie, Logopädie, Hygiene und Ärzten erfolgt eine kontinuierliche Anpassung des Behandlungsprozesses an das System oder des PDMS an die in der Klinik verfügbare Diagnostik und Therapie. Auf Grund der sich permanent entwickelnden intensivmedizinischen Möglichkeiten dauern diese Prozesse logischerweise an. 

Letztendlich entsteht aber ein qualitativ hochwertiges und nahezu sekundengenaues Abbild der Intensivtherapie,  welches auf Grund der Übersichtlichkeit und der erfassten Datenmengen eine permanente Auswertung der diagnostischen und therapeutischen Schritte bei unseren Patienten erlaubt.  Hierbei sollte man sich von sechsstelligen Investitionskosten nicht entmutigen lassen. Diese permanente und jederzeit (und bei Bedarf auch an jedem Ort) verfügbare Auswertung der beim jeweiligen Patienten gewählten Therapie ist mit einer üblichen Intensivkurve in Papierform schlicht nicht möglich. 

Eine Besichtigung des laufenden PDMS -Systems ist auf unserer ITS jederzeit möglich.